70. St. Anna Wallfahrt nach Altötting

Der Glaube hat uns geholfen

 

 

 

Vor St. Anna Basilika in Altötting.Vor St. Anna Basilika in Altötting.

Am 27. und 28. Juli hat unter dem Mot­to „Der Glau­be hat uns gehol­fen“ die 70. St. Anna-Wall­fahrt nach Alt­öt­ting statt­ge­fun­den. „Als Auf­trag und Erbe unse­rer Väter“ bezeich­ne­te Nor­bert Grö­ner, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Lands­mann­schaft Ober­schle­si­en, Lan­des­grup­pe Bay­ern e.V. (Kreis­grup­pe Mün­chen), die Wall­fahrt. Durch sie wol­len die Pil­ger Brü­cken bau­en zwi­schen der alten Hei­mat Ober­schle­si­en im heu­ti­gen Polen und der neu­en Hei­mat in ganz Bay­ern und Deutsch­land. Bei der hei­li­gen Mut­ter Anna in der St. Anna-Basi­li­ka wur­de am Sonn­tag mit Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl, dem Bischofs­vi­kar Prof. Dr. Peter Tar­lin­ski als Seel­sor­ger der deut­schen Min­der­heit im Bis­tum Oppeln und wei­te­ren ober­schle­si­schen Seel­sor­gern ein fest­li­cher Got­tes­dienst gefei­ert mit zahl­rei­chen Trach­ten- und Fah­nen­ab­ord­nun­gen, musi­ka­lisch beglei­tet vom Ober­schle­si­schen Blas­or­ches­ter Ratin­gen und dem Hei­mat­chor Ostroppa/Gleiwitz Polen. Zum 20. Mal nahm die Trach­ten­grup­pe aus Güters­loh an der Anna-Wall­fahrt teil; für Eli­sa­beth Busch aus Schwein­furt war es per­sön­lich ihre 50. Teilnahme.

Prä­lat Metzl nann­te die Wall­fahrt in sei­ner Pre­digt ein Bekennt­nis zur Fami­lie, zu Hei­mat und Halt im Glau­ben, denn: „Jesus Chris­tus, der Sohn Got­tes, hat sich mit Maria, der Toch­ter von Joa­chim und Anna nicht nur eine mensch­li­che Fami­lie erwählt, son­dern die­se durch sei­ne Mensch­wer­dung gehei­ligt.“ Auch wenn die bibli­sche Sicht­wei­se häu­fig nicht mehr mit dem heu­ti­gen Fami­li­en­bild zu ver­ein­ba­ren sei, so bestehe gera­de bei jun­gen Men­schen der Wunsch nach einer fes­ten Part­ner­schaft, nach Halt und Gebor­gen­heit in einer Fami­lie. Denn, so stell­te Prä­lat Metzl fest: „Zur Mensch­wer­dung gehö­ren Men­schen, Eltern, Geschwis­ter und Groß­el­tern, die unse­re Ent­wick­lung geför­dert und hof­fent­lich posi­tiv beein­flusst haben.“ Prä­lat Metzl beton­te: „Gott schenkt das Leben und er ver­traut es unse­rer Sor­ge an und wir sind alle auf unse­rem je eige­nen Weg zur Mensch­wer­dung nach Got­tes Wil­len eingeladen.“

Bischofs­vi­kar Tar­lin­ski zeich­ne­te bei der Sams­tags­vor­abend­mes­se mit Lich­ter­pro­zes­si­on den Weg von Hed­wig Golsch nach, die auf­grund von Flucht und Ver­trei­bung im Zwei­ten Welt­krieg mit ihrer Fami­lie neue Hei­mat in Bay­ern in der Nähe von Lands­hut fand. Sie habe schließ­lich ihren „Weg der Mensch­wer­dung“ gefun­den – als Ordens­frau im Klos­ter Seli­gen­thal, „denn sie hat­te Gott­ver­trau­en und ihre wun­der­ba­ren Gedich­te spre­chen Bände“.

Die­ses Gott­ver­trau­en pflegt auch Ger­trud Mül­ler aus Mün­chen, die bereits als Kind an der Hand ihrer Mut­ter und mit ihrem Vater, der die­se Wall­fahrt gegrün­det hat­te, nach Alt­öt­ting pil­ger­te, wie sie erzähl­te und sich sel­ber lan­ge Jah­re mit Herz­blut in der Lan­des­grup­pe Bay­ern der ober­schle­si­schen Lands­mann­schaft für die St. Anna-Wall­fahrt ein­setz­te und nun in Nor­bert Grö­ner einen wür­di­gen Nach­fol­ger fand. Mit dem drei­ma­li­gen Berg­manns­gruß „Glück auf“ ver­ab­schie­de­te sich Ger­trud Mül­ler von den ober­schle­si­schen Pil­gern, aber mit dem Ver­spre­chen, nur aus der Orga­ni­sa­ti­ons­ver­ant­wor­tung zurück­zu­tre­ten; so lan­ge es ihre Gesund­heit zulas­se, sei sie wei­ter­hin ger­ne als Teil­neh­me­rin dabei.

Die Mut­ter­got­tes und Mut­ter Anna in Alt­öt­ting las­sen wun­der­ba­re Bege­ben­hei­ten zu, wie das Ehe­paar Theo und Eli­sa­beth Kowol­lik aus dem Saar­land zu berich­ten wuss­te: Es geschah 2010 bei einer St. Anna-Wall­fahrt in Alt­öt­ting, dass sie in der St. Anna-Basi­li­ka nach 30 Jah­ren ihre Tan­te namens Maria wie­der­tra­fen, als sie zufäl­lig in der glei­chen Bank­rei­he Platz such­ten – man hat­te sich aus den Augen ver­lo­ren und in Alt­öt­ting gab es dann ein berüh­ren­des Wiedersehen.

Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger emp­fahl nach der nach­mit­täg­li­chen Andacht in der Stift­s­pfarr­kir­che mit Eucha­ris­ti­schem Segen bei der abschlie­ßen­den Sta­tio vor der Gna­den­ka­pel­le den ober­schle­si­schen Pil­gern, Gott nicht aus dem Blick zu verlieren

Mehr Fotos auf Facebook:

 

Facebook

70. St. Anna Wallfahrt nach Altötting