Mit einem 3-in-1-Konzept lädt das Oberschlesische Landesmuseum am Internationalen Frauentag zu einer Führung durch die Sonderausstellung, einem Vortrag und einem Konzert ein.
„Zur Beginn der 1870er Jahre kamen nachweislich die ersten Gruppen polnischer Arbeiter in das Ruhrrevier, konkret nach Bottrop. Das rheinisch-westfälische Ruhrgebiet wurde zum Sehnsuchtsort für Abertausende junge Männer (und mit der Zeit auch Frauen), die nicht nur nach einer Existenzsicherung, sondern auch nach einem besseren Leben strebten“, schreibt Dr. David Skrabania in dem kürzlich erschienenen Buch „Geschichte der Zuwanderung in Nordrhein-Westfalen“ (Hrsg. Carmen Teixeira, Dietz Verlag). Und genau dieser – hier in Klammern genannten – Gruppe widmet er seinen Vortrag. Unter der Überschrift „Ruhrpolinnen. Frauen in den Migrationsprozessen aus den preußischen Ostprovinzen an Rhein und Ruhr um 1900“ und mit einer anschließenden Fragerunde geht es darum, diese keineswegs homogene Gruppe zu porträtieren.
„Die Integrationstendenzen unter der ruhrpolnischen Bevölkerung nahmen mit der Aufenthaltsdauer im Ruhrrevier, mit der Geburt von Kindern und dem wachsenden behördlichen und teils auch gesellschaftlichen Druck zu. Häufig waren es die Frauen – in aller Regel aus den Herkunftsgebieten ihrer Ehemänner stammend – die zu den Antriebsmotoren der Integration wurden“ – heißt es weiter in seinem Beitrag. „Lange Zeit galt die Migration als ein männliches Phänomen. Doch Frauen haben damals wie heute am Migrationsprozess teilgenommen“, ergänzt Joanna Szymańska, wissenschaftliche Leiterin des Info Forum Polregio. Das Angebot des Oberschlesischen Landesmuseums am 8. März findet in Kooperation mit dem Aachener Verein statt und ist kostenfrei.
Im Anschluss an den wissensvermittelnden Teil des Mittwochnachmittags gibt es etwas für Augen und Ohren. Im Veranstaltungssaal im Haus Oberschlesien, in dem derzeit eine Ausstellung der Malerin Mauga Houba-Hausherr zu sehen ist, tritt ab 20 Uhr Joanna Stanecka auf, begleitet von Zibby Krebs (Gitarre). Ihr Repertoire für diesen Abend gehört der polnischen Schriftstellerin, Dichterin und Songtexterin Agnieszka Osiecka. Wer die Musik nicht kennt, dem helfen sicher die Stichworte, die die Wahl-Ratingerin nennt: „Osieckas Texte berühren die wichtigsten Themen: Liebe, Freundschaft, die Sehnsucht nach Unsterblichkeit und das Bedürfnis nach Kontakt mit der Natur. Aber sie enthalten auch eine große Portion Humor und sind ein bisschen Hippie.“
Foto: Joanna Stanecka © Monika Dziworska
Info-Box:
17:30 Uhr: Führung durch die Sonderausstellung „Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land“
18:45 Uhr: Vortrag „Ruhrpolinnen. Frauen in den Migrationsprozessen aus den preußischen Ostprovinzen an Rhein und Ruhr um 1900“ mit anschließender Fragerunde
20:00 Uhr: Abendkonzert mit Joanna Stanecka (Vocal) und Zibby Krebs (Gitarre)
Sie können jederzeit dazustoßen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Katarzyna Lorenc M.A.
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Aktuelle Sonderausstellungen:
Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land
14. November 2022 – 31. Dezember 2023
Arbeitersiedlungen entlang der Seidenstraße. Fotoausstellung von Bernard Langerock
26. September 2022 – 5. März 2023
Jüdische Spuren. Von der Synagoge zum Gebetshaus in Beuthen
21. November 2021 – 31. Dezember 2023
Zwei Mal Heimat – An Rhein und Oder. Acrylmalerei von Mauga Houba-Hausherr
29. Januar – 31. Dezember 2023
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